Deutlich mit 1:6 unterlagen die Tischtennis-Frauen der SV Böblingen dem TSV Dachau. Doch die Bundesliga-Partie war ausgeglichener, als es das Resultat aussagt.
Qianhong Gotsch und Alexandra Kaufmann überraschten gleich zu Beginn mit einem 3:0 gegen Nikitchanka/Merk, ihr erstes gewonnenes Saisondoppel. Alexandra Kaufmann sprühte dabei nur so vor Selbstvertrauen, vor zwei Wochen kam sie aufs Podium bei den baden-württembergischen Meisterschaften im Mixed. Dafür waren Annett Kaufmann und Airi Avameri machtlos gegen die Offensiv-Power von Dachaus Winter/Liu.
Dann zwei hochklassige Fünf-Satz-Duelle, jeweils mit dem besseren Ende für Dachau. Qianhong Gotsch begann mit mehreren Monster-Abwehraktionen gegen Liu Yangzi, gab aber eine 10:6-Führung noch aus der Hand. Im zweiten Satz machte es die Böblingerin besser, nicht jedoch im dritten. Den vierten gewann wieder „Hongi“, den fünften Liu. Coach Ingo Gotsch haderte: „Hongi hat mit leid getan. Da dominiert sie die ersten vier Sätze, gewinnt aber nicht, weil sie extrem Pech mit Netz- und Kantenbällen ihrer Gegnerin hat.“ Annett Kaufmann traf am Nebentisch auf Sabine Winter, ihre Doppelpartnerin bei internationalen Turnieren. Fast zwangsläufig ging auch diese Partie über fünf Sätze. Annett Kaufmann überzeugte mit ihren blitzschnellen Attacken, doch Sabine Winter konterte genauso rasant mit ihrer phänomenalen Vorhand. Der Entscheidungssatz war bis 7:7 offen, dann zog die Dachauerin auf 11:7 davon. 1:3 aus Böblinger Sicht, eine kleine Vorentscheidung.
Airi Avameri war Favoritin gegen Dachaus Ersatzfrau Melanie Merk, doch diese kam erstaunlich gut mit Avameris unorthodoxem Spiel zurecht und gewann 3:0. Alexandra Kaufmann spielte auch gegen Alina Nikitchanka mit viel Selbstvertrauen, allerdings nur im ersten Satz. Das war schon das schnelle 5:1 für Dachau. Qianhong Gotsch hätte gegen Sabine Winter das Unheil noch abwenden können, doch die brachiale Vorhand Winters stellte Hongi immer wieder vor Probleme. In den Einzeln war es ein gebrauchter Tag für Böblingens Nummer eins. 1:6 der Endstand. Schade für Annett Kaufmann, denn sie war am Gewinnen gegen Liu Yangzi, die Nummer 28 der Weltrangliste. Die Partie kam aber nicht mehr in die Wertung.
Das Fazit von Coach Ingo Gotsch: „Das End-Ergebnis ist nicht leistungsgerecht. Die beiden ersten Einzel sind für uns sehr unglücklich gelaufen. Trotzdem Glückwunsch an Dachau.“ Immerhin war die Partie dem SWR-Fernsehen einen 2-Minuten-Beitrag in SWR-Aktuell am Sonntag um 19.45 Uhr wert.
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Gotsch/Alexandra Kaufmann – Nikitchanka/Merk 3:0, Annett Kaufmann/Avameri – Winter/Liu 0:3, Gotsch – Liu 2:3, Annett Kaufmann – Winter 2:3, Avameri – Merk 0:3, Alexandra Kaufmann – Nikitchanka 1:3, Gotsch – Winter 1:3.