Als jüngste Teilnehmerin sorgte Annett Kaufmann von der SV Böblingen beim kontinentalen Nachwuchsranglistenturnier Europe Youth 10 für Furore. Im niederländischen Noordwijk sicherte sich die 13-jährige im erlesenen Teilnehmerfeld den herausragenden zweiten Platz.
Sieben Siege und nur zwei Niederlagen, die Bilanz der Böblinger Jung-Bundesligaspielerin bei diesem hochkarätig besetzten europäischen Vergleich kann sich mehr als nur sehen lassen. „Mit einer Medaille habe ich natürlich nicht gerechnet. Eigentlich wollte ich nur ein Spiel gewinnen“, gab sich Annett Kaufmann am Sonntagabend äußerst bescheiden und merkte außerdem an: „Wobei ich mir normalerweise bei solchen Turnieren überhaupt keine Ziele setze.“ Mit dieser Einstellung gab sich Annett Kaufmann, die in der Vorwoche noch im Düsseldorfer Leistungszentrum an einem Trainingslehrgang teilnahm, am ersten Turniertag keine Blöße. Dem 4:2-Auftaktsieg im umkämpften, hochklassigen deutschen Duell mit Nationalmannschaftskollegin Naomi Pranjkovic folgten ein kampfloser Erfolg über Hollands verletzte Lokalmatadorin Anna Peters und ein starkes 4:1 über die an Position vier in der Setzung eingestufte Ungarin Dorottya Tolgyes. Bundestrainerin Lara Broich sagte nach dem ersten Tag: „Das Match zwischen Annett und Naomi stand auf sehr hohem Niveau und war sehr ausgeglichen. Annett hatte durch den kampflosen Erfolg gegen die Holländerin eine lange Pause, war dann aber trotzdem total konzentriert und fokussiert – das war beeindruckend.“
Am zweiten Tag im niederländischen Küstenort standen für die Bietigheimerin Duelle gegen die drei bis dato ungeschlagenen Favoritinnen auf dem Programm. Zwar verlor Kaufmann die Partien gegen die Europameisterin und spätere Turniersiegerin Elena Zaharia (Rumänien) und die Kroatin Hana Arapovic, sie brachte aber auch in Durchgang fünf der russischen EM-Finalistin Vlada Voronina ihre bisher erste Niederlage bei. „Wenn Annett es schafft, am Sonntag an sich selbst zu glauben, ist eine Medaillenchance da“, sagte Lara Broich.
Und die 13-jährige spielte noch einmal grandios auf, bezwang unter anderem die starke Russin Alina Zavarykina in sieben Sätzen und sicherte sich mit insgesamt sieben Siegen an den drei Turniertagen die Silbermedaille. „Vor allem mit dem Aufschlag-Rückschlag-Spiel bin ich sehr zufrieden“, sagte Annett Kaufmann kurz vor der Heimreise, „vor allem gegen die beiden Russinnen habe ich gut gespielt. Ich war überhaupt sehr gut drauf und super motiviert.“
Nach einem Zwischenstopp in Deutschland ging es für Annett Kaufmann am Montag gleich wieder in den Flieger mit dem Ziel Japan, wo mit Trainerin Evelyn Simon an einem zweiwöchigen Trainingslehrgang teilgenommen wird.