Zum zweiten Mal nach 2014 schaffte es die SV Böblingen bis ins Halbfinale des deutschen Tischtennispokals. Zugegeben, die zuletzt in der Bundesliga arg gebeutelten Böblingerinnen hatten dabei Glück mit der Auslosung und mit einem Gegner, der gar nicht antrat. Tags darauf war dann mit 0:3 gegen Kolbermoor Endstation. Mehr als drei Satzgewinne gestatteten die Oberbayerinnen nicht.
Nur 60 Minuten brauchte die SVB, um zum Auftakt des Turniers in Hannover gegen LTTV Leutzscher Füchse Leipzig mit 3:0 zu gewinnen. Der Zweitliga-Achte konnte die SVB nicht wirklich in Verlegenheit bringen. Am Samstagnachmittag sollte dann eigentlich in der Qualifikations-Gruppe D die Partie der SVB gegen Ligakonkurrent TTC Weinheim folgen. Doch die Nordbadenerinnen traten aufgrund von personellen Problemen gar nicht erst in Hannover an. Somit stand Böblingen vorzeitig als Final-Four-Teilnehmer für den Sonntag fest, Manager Frank Tartsch lag mit seiner vorausschauenden Buchung einer Hotel-Übernachtung also richtig.
Die Ergebnisse gegen Leipzig (Leipzig zuerst genannt): Helbig – Gotsch 3:11, 7:11, 6:11, Tho Do Thi – Annett Kaufmann 3:11, 11:9, 6:11, 7:11, Huong Do Thi – Yoshida 4:11, 5:11, 2:11.
SV Böblingen gegen SV DJK Kolbermoor hieß dann das Halbfinale am Sonntag. Während die SVB mit drei Spielerinnen aus ihrem Vorrunden-Kader antrat, brachte Kolbermoor Rückrunden-Neuzugang Georgina Pota. Die 36-Jährige Ungarin wurde zweimal Europameisterin und spielte lange Jahre für Berlin Eastside.
Qianhong Gotsch begann gegen Svetlana Ganina. Die Böblingerin spielte geduldig, wartete auf die Chance um mit der Vorhand zu attackieren. Das klappte im ersten Satz, im zweiten traf Ganina öfters mit der Rückhand. Auch der dritte war hart umkämpft mit dem besseren Ende für die Kolbermoorerin. Auch der vierte Satz wurde zum Geduldsspiel, kein Wunder, dass beim 8:8 die Zeitregel in Kraft trat. „Hongi“ gelang das schnelle 10:8. Sie hatte auch in der Satz-Verlängerung ihre Chancen, unterlag aber unglücklich mit 12:14. Mitsuki Yoshida trumpfte im ersten Satz gegen Kolbermoors Georgina Pota teilweise groß auf, konnte dieses Niveau aber anschließend nicht halten. Kristin Lang, die dreimalige deutsche Meisterin, zeigte gegen Böblingens Annett Kaufmann zunächst das agressivere Spiel und platzierte überragend. Im zweiten Satz jedoch zog die SVB-Spielerin die Lehren daraus und konterte exzellent. Dann war wieder Kristin Lang am Zug. 3:0 das Endresultat für Kolbermoor.
Frank Tartsch: „Die Stimmung im Team war gut, die Veranstaltung super und sehr gut organisiert. Eine Niederlage gegen Kolbermoor war zu erwarten. Wenngleich durchaus mehr drin gewesen wäre, hätte Hongi im Auftaktspiel gegen Svetlana Ganina etwas mehr Glück gehabt in den entscheidenden Phasen jeweils zum Satzende.“
Die Ergebnisse gegen Kolbermoor (SVB zuerst genannt): Gotsch – Ganina 11:9, 9:11, 12:14, 12:14, Yoshida – Pota 11:4, 7:11, 6:11, 8:11, Annett Kaufmann – Lang 5:11, 11:9, 2:11, 9:11.