Auch wenn der Auftritt beim Düsseldorf Masters nur von kurzer Dauer war, so zog die 14-jährige Annett Kaufmann von Bundesligist SV Böblingen dennoch ein positives Fazit. Dies auch deshalb, weil sich die Nachwuchsspielerin nach mehrmonatiger Wettkampfpause mal wieder im Kreis von internationalen Tischtennisgrößen und guten Bekannten des DTTB-Nachwuchskaders aufhalten durfte.
Das Düsseldorf Masters, durchgeführt von Borussia Düsseldorf mit Unterstützung des Deutschen Tischtennis-Bundes, wird von Juni bis August nahezu wöchentlich im ARAG CenterCourt im KO-System mit bis zu sechzehn Weltklassespielern durchgeführt und soll die durch die Covid-19-Pandemie bedingte Wettkampfpause verkürzen. Am vergangenen Wochenende wurde dabei erstmals ein Damenwettbewerb ausgetragen. Die einzuhaltenden Regeln erwiesen sich dabei auch für die Protagonisten als gewöhnungsbedürftig. So gab es unter den Spielerinnen kein Händeschütteln, auch nach den Partien begnügte man sich mit einem gegenseitigen Kopfnicken auf Distanz. Zwischen den einzelnen Sätzen wurden keine Seiten gewechselt, auch das Abwischen feuchter Hände zwischen den Ballwechseln auf dem Tisch war untersagt.
Der Nachwuchskader des Deutschen Tischtennisbundes musste zum Auftakt im Achtelfinale noch Lehrgeld bezahlen, so auch Annett Kaufmann, die gegen Barbora Balazova, Nummer 54 der Weltrangliste, nach drei Sätzen passen musste. In einer von überwiegend kurzen Ballwechseln geprägten Partie hatte Kaufmann vor allem im ersten Durchgang ihre Chancen, als sie gegen die Favoritin bis zum 8:8 gut mithielt, dann aber abreissen lassen musste. In den darauffolgenden Sätzen rannte die 14-jährige stets deutlichen Rückständen hinterher, ließ aber dennoch nie den Kopf hängen und feuerte sich mit geballter Faust nach guten Punktgewinnen immer wieder an. Letztendlich war für die aktuelle Weltranglistenzehnte der U 15-Altersklasse beim 8:11, 6:11 und 5:11 allerdings nichts drin. Annett Kaufmann konnte den Kurzauftritt in Düsseldorf realistisch einordnen: „Insgesamt war ich schon zufrieden, aber ich habe einfach zu viele Leichtsinnsfehler gemacht. Außerdem war ich in manchen Phasen etwas ungeduldig. Das lag wohl auch daran, dass ich vier Monate lang keinen Wettkampf gespielt habe. Alles in allem war meine Leistung gut, aber es geht schon noch besser.“ Bereits am Samstag trat Annett Kaufmann, die wie alle anderen Spielerinnen bei diesem Turnierformat keine Betreuung an der Spielfeldumrandung erfuhr, mit ihrer Mutter wieder die Heimreise an. Das Turnier gewann Topfavoritin Han Ying. Die Nummer 25 der Weltrangliste setzte sich mit ihrem Defensivspiel mit 3:1 Sätzen gegen Überraschungsfinalistin Sophia Klee (17) durch.