ESV Weil heißt der Gegner der Tischtennis-Frauen der SV Böblingen am kommenden Freitag und Sonntag. Es geht um den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Die einen sagen dazu Play-offs, die anderen Pre-Play-offs. Die US-Amerikaner würden Play-ins sagen, weil die beiden Topteams erst im Halbfinale eingreifen. Jedenfalls wird am Freitag um 19 Uhr in der Böblinger BBG Arena gespielt, am Sonntag um 14 Uhr in Weil am Rhein.
Bereits letzte Saison spielte die SV Böblingen in den Play-offs mit, scheiterte aber klar an Langstadt. Der Unterschied zu diesem Jahr: Damals kam die SV Böblingen aus einer langen Durststrecke mit neun sieglosen Spielen in Serie. Diesmal strotzt die Sportvereinigung nur so vor Selbstvertrauen. Schließlich hat sie die letzten drei Bundesligapartien gewonnen. Aus einem vermeintlich sicheren Absteiger wurde noch ein Mittelfeld-Team. Allerdings gibt es einen Wermutstropfen. Lin Chia-Hsuan, der überragende Böblinger Rückrunden-Neuzugang, wird nicht mit von der Partie sein. „Sie ist nicht dabei, sie ist in Taiwan“, erklärt SVB-Manager Frank Tartsch lapidar. Bekanntermaßen war der Klassenerhalt das Ziel der Böblinger Verantwortlichen, die Play-offs kamen plötzlich und unerwartet. Hätte eine Verpflichtung Lins über die Hauptrunde hinaus die SVB finanziell an ihre Grenzen gebracht? Frank Tartsch ist auch hier einsilbig: „Lin hat im April anderweitige Verpflichtungen.“ Böblingens Taiwanesin holte in ihrer kurzen Bundesligazeit eine 6:1-Ausbeute im Einzel, im Doppel kam sie zusammen mit Qianhong Gotsch auf 3:1. Alexandra Kaufmann wird Lin zweimal gegen Weil ersetzen. Ingo Gotsch wird am Wochenende der Chefcoach sein weil Böblingens hauptamtliche Trainer für ihre jeweiligen Verbände unterwegs sind.
Die beiden Bundesligapartien der Hauptrunde gegen Weil endeten nach jeweils dreieinhalb Stunden mit einem Weiler 6:4-Sieg in der Vorrunde ohne Lin und einem 5:5 in der Rückrunde mit Lin. Die SVB wird also auch mit Qianhong Gotsch, Annett Kaufmann, Leonie Hartbrich und Alexandra Kaufmann nicht chancenlos sein. Am stärksten zu beachten beim ESV Weil sind die Ukrainerin Ievgenia Sozoniuk mit einer Bundesliga-Ausbeute von 10:3 und die Kroatin Hana Arapovic mit 14:4.
Der Play-off-Modus: Der Bundesliga-Erste Berlin und der Zweite Langstadt greifen erst im Halbfinale ein. Am Wochenende spielen der Dritte Schwabhausen gegen den Sechsten Kolbermoor und der Vierte Weil gegen den Fünften Böblingen. Gespielt wird mit Hin- und Rückspiel. Gibt es unterschiedliche Sieger, egal mit welcher Höhe, steigt ein drittes Spiel. Im Falle Böblingen gegen Weil am 11. oder 12. April in Weil.