Halbfinale um die deutsche Tischtennis-Meisterschaft. Am Freitag 2. Juni um 19 Uhr treffen die Frauen der SV Böblingen in der BBG-Arena am Silberweg auf den TTC Weinheim. Am Sonntag um 14 Uhr beginnt das Rückspiel in Weinheim. Ein drittes Play-off-Spiel am Montag in Weinheim gibt es nur, falls die ersten beiden Partien 5:5 ausgehen. Oder falls es unterschiedliche Sieger gibt, egal in welcher Höhe.
Der TTC Weinheim ging in seinem erst zweiten Jahr in der 1. Liga als Erster aus der Hauptrunde hervor, die SVB belegte in der Abschlusstabelle der Bundesliga Rang vier. Die Favoritenrolle gehört damit eindeutig den Frauen von der Bergstraße. Besonders wenn die starke Brasilianerin Bruna Takahashi mitspielt. Mit einer 16:4-Bilanz war sie hinter der Berlinerin Shan die zweitbeste Spielerin der Bundesligasaison. Bei der Weltmeisterschaft in Durban in Südafrika letzte Woche schied Takahashi allerdings bereits in der 1. Runde aus. An ihrer Seite bei Weinheim spielen Wan Yuan, Giorgia Piccolin, Mateja Jeger und Sophia Klee. Beide Partien der regulären Saison gewann Weinheim gegen die SV Böblingen, mit 6:3 beziehungsweise 6:2.
Bereits vor 26 Jahren stand die SV Böblingen einmal in einem Play-off-Halbfinale. TSG Dülmen hieß damals der Gegner. Obwohl Qianhong Gotsch zweimal gegen Nicole Struse gewann reichte es nicht für das Finale. Weiyu Bosler, Nicole Delle und Bianca Bauer spielten 1997 ebenfalls für die SV Böblingen.
Diesmal sind es Qianhong Gotsch, Annett Kaufmann, Mitsuki Yoshida und Leonie Hartbrich, die mit der Sportvereinigung ins Endspiel wollen. Im Play-off-Viertelfinale vor vier Wochen schalteten sie mit 5:5 und 6:4 den TSV Schwabhausen aus. Annett Kaufmann war zuletzt ebenfalls bei der WM in Durban am Start und verlor in der 2. Runde gegen die Japanerin Miu Hirano, die Nummer 19 der Weltrangliste. Im Doppel kam Kaufmann an der Seite von Sabine Winter sogar bis ins Achtelfinale. Leonie Hartbrich für Ungarn hatte es in der 1. Runde gleich mit Altmeisterin Ni aus Luxemburg zu tun und verlor. In aller Ruhe bereiteten sich derweil Qianhong Gotsch und Mitsuki Yoshida im Böblinger Tischtenniszentrum auf die zwei oder auch drei Partien gegen Weinheim vor.
SVB-Manager Frank Tartsch sieht sein Team im Kampf um den Finaleinzug nicht chancenlos: „Wenn Weinheim in Bestbesetzung antritt, sind wir sicherlich Außenseiter. Weinheim hat mit Takahashi und Wan ein ausgezeichnetes Spitzenpaarkreuz. Das kann leicht 0:4 gegen uns ausgehen. Aber auch 3:1, wenn Hongi und Annett einen ihrer Sahnetage erwischen. Wäre halt super, wenn wir nicht mit einer Niederlage im Gepäck am Sonntag nach Weinheim fahren müssen.“