Endstation Halbfinale: Nach einem 2:6 im Hinspiel und einem 3:6 im Rückspiel verpassen die Frauen der SV Böblingen gegen den TTC Weinheim den Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft.
Ein Bericht von Katrin Schneider.
Gegen die Frauen von der Bergstraße, die als Erstplatzierte der Hauptrunde als klarer Favorit in die Partien gingen, ruhten die Böblinger Hoffnungen vor allem auf dem hochdekorierten Spitzenpaarkreuz Qianhong Gotsch/Annett Kaufmann. Nachdem am Freitag ein Doppel klar, eins knapp verloren ging (Annett Kaufmann/Leonie Hartbrich unterlagen mit 9:11 im fünften Satz gegen Bruna Takahashi/Mateja Jeger) konnten beide tatsächlich zum zwischenzeitlichen 2:2 ausgleichen. Und wie! Die rund 150 begeisterten Zuschauer in der BBG-Arena trauten ihren Augen kaum: Sowohl die deutsche Nationalspielerin Yuan Wan an Nummer 2 als auch die bis dahin gegen Böblingen ungeschlagene Brasilianerin Bruna Takahashi an Nummer 1 kassierten jeweils ein 0:3.
Doch nachdem Böblingens Nummer 3 Mitsuki Yoshida sich vergeblich gegen Weinheims äußerst konzentriert agierende U21-Auswahlspielerin Sophia Klee gewehrt hatte und Leonie Hartbrich nach drei vergebenen Matchbällen im vierten Satz gegen Giorgia Piccolin im fünften Satz den kürzeren zog, war beim Stand von 2:4 die Böblinger Zuversicht dahin. Als “Hongi” sich dann Bruna Takahashi mit 0:3 geschlagen geben musste und Annett Kaufmann gegen Yuan Wan mit 1:3 das Nachsehen hatte, war der Drops gegessen.
Das Fazit von SVB-Coach Sönke Geil: „Weinheim war der erwartet schwere Gegner. Wir wussten, dass alles perfekt laufen muss, wenn wir hier was reißen wollen. Trotzdem wäre mehr drin gewesen.“
Die Ergebnisse vom Freitag (SVB zuerst genannt): Kaufmann/Hartbrich – Takahashi/Jeger 2:3, Gotsch/Yoshida – Wan/Klee 0:3, Gotsch – Wan 3:0, Kaufmann – Takahashi 3:0, Yoshida – Klee 0:3, Hartbrich – Piccolin 2:3, Gotsch – Takahashi 0:3, Kaufmann – Wan 1:3.
Viel Zeit den verpassten Chancen nachzutrauern hatten die Böblingerinnen jedoch nicht, am Sonntag stand bereits das Rückspiel in Weinheim an. Erneut konnte die SVB in den Doppeln nicht punkten, zudem gelang es Annett Kaufmann nicht ihren Erfolg vom Freitag gegen Bruna Takahashi zu wiederholen, somit stand es früh 0:3 aus Böblinger Sicht.
Doch dann war “Hongi” an der Reihe gegen Yuan Wan. Lautstark angefeuert von ihrem Team und einer Handvoll mitgereister Fans behielt sie trotz brütender Hitze in der Halle die Nerven und verwandelte im vierten Satz ihren dritten Matchball zum 16:14.
Doch weil Leonie Hartbrich und Mitsuki Yoshida am hinteren Paarkreuz erneut nicht nachziehen konnten, stand es schon 1:5 aus Böblinger Sicht. Weinheim hatte den Finaleinzug sicher und die folgenden Siege von Gotsch und Kaufmann dienten nur noch der Ergebniskosmetik. Weinheims Nummer 4 Mateja Jeger, die im Rückspiel anstelle der beruflich verhinderten Giorgia Piccolin auch im Einzel zum Einsatz kam, machte schließlich gegen Mitsuki Yoshida die begeistert gefeierte erste Finalteilnahme für die Gastgeberinnen perfekt.
SVB-Manager Frank Tartsch: „Glückwunsch an den TTC Weinheim zum verdienten Einzug ins Finale. Wir haben versucht uns so teuer wie möglich zu verkaufen, leider hat es beide Male nicht zu einem knapperen Ergebnis gereicht. Großes Kompliment an Hongi und Annett, beide haben sehr gut gespielt. Wir können mit der Saison zufrieden sein, das Erreichen des Playoff-Halbfinales ist für uns ein großer Erfolg, vor allem die Stimmung in der BBG-Arena im Hinspiel war einmalig.“
Die Ergebnisse vom Sonntag (Weinheim zuerst genannt): Takahashi/Jeger – Gotsch/Yoshida 3:1, Wan/Klee – Kaufmann/Hartbrich 3:0, Takahashi – Kaufmann 3:0, Wan – Gotsch 1:3, Jeger – Hartbrich 3:0, Klee – Yoshida 3:0, Takahashi – Gotsch 1:3, Wan – Kaufmann 0:3, Jeger – Yoshida 3:0