Die Qualifikation für die Play-offs muss noch warten. 5:5 trennten sich die Tischtennis-Frauen des TSV Langstadt und der SV Böblingen, wie in der Vorrunde.
Zwei überraschend einseitige Doppel standen am Beginn dieser Bundesliga-Partie. Gotsch/Yoshida verloren deutlich, dafür glichen Kaufmann/Hartbrich für Böblingen genauso deutlich aus, also alles auf Anfang.
Obwohl nur an Nummer zehn gesetzt, hatte Annett Kaufmann am Freitag erstmals in ihrer Karriere ein WTT-Turnier gewonnen. Ein weiterer Meilenstein in ihrer rasanten Karriere. In Düsseldorf schlug die Böblingerin im Halbfinale und im Finale jeweils eine junge Chinesin. Im Bundesliga-Spiel in Langstadt wartete im Einzel mit Franziska Schreiner ebenfalls eine junge Spielerin mit chinesischer Abstammung mütterlicherseits. Mit viel frischem Selbstvertrauen ging Kaufmann in die Partie. Satz eins und zwei gewann sie locker, die Sätze drei und vier schnappte sich Schreiner. Im fünften Satz war wieder Annett Kaufmann am Zuge. Lange Zeit eine Parallele am Nebentisch: Qianhong Gotsch holte die ersten beiden Sätze gegen Chantal Mantz, dann glich die Langstädterin aus. Im fünften Satz lag „Hongi“ gleich 1:4 hinten, drehte aber zum Seitenwechsel auf 5:4. Am Ende war jedoch Mantz mit 11:9 die Glücklichere, es war die erste Rückrunden-Niederlage für Qianhong Gotsch. Spielstand zur Pause 2:2.
Auch im Match von Leonie Hartbrich gegen Altmeisterin Tanja Krämer ging es über die Maximaldistanz von fünf Sätzen. Hartbrich konnte sich einen 8:6-Vorsprung erarbeiten, machte dann aber keinen Punkt mehr. Als dann auch noch Mitsuki Yoshida gegen Langstadts Ersatzfrau Alena Lemmer nur den ersten Satz gewinnen konnte, hieß es schon 4:2 für Langstadt.
Im Spitzenspiel kamen die 21-Jährige Franziska Schreiner und Qianhong Gotsch an die Reihe. Für die Böblingerin wurde es nur im dritten Satz eng. Doch auch da setzte sich Hongis variables und höchst effektives Spiel durch. Annett Kaufmann bot auch gegen Chantal Mantz Power-Tischtennis auf höchstem Niveau. Böblingens 16-Jährige ist momentan kaum zu stoppen, sie gewann in drei Sätzen. „Annett ist inzwischen wie Hongi eine Bank für uns“, lobte SVB-Coach Sönke Geil. Neuer Spielstand 4:4, Böblingen schöpfte wieder Hoffnung.
Dann brachte Mitsuki Yoshida die SVB sogar mit 5:4 in Führung durch einen überzeugenden Auftritt gegen Tanja Krämer. Die Böblinger Japanerin traf mit ihrer schnellen Vorhand immer wieder ins Ziel. Leonie Hartbrich mühte sich gegen die an diesem Tag starke Alena Lemmer, verletzte sich gleich zu Beginn und konnte deshalb nichts ausrichten. 5:5 der Endstand. „Ich bin zufrieden. Eigentlich haben wir 5:5 gewonnen, wir haben das Optimum herausgeholt, mehr war heute nicht drin. Chantal Mantz hat stark gespielt gegen Hongi, abwartend, einfach, und dann packte sie plötzlich Hammer-Schmetterbälle aus. Leonie hat sich im letzten Einzel den Daumen am Tisch angeschlagen, er schwoll an, da war an Gewinnen nicht zu denken,“ fasste Sönke Geil die Partie zusammen.
Die Ergebnisse (Langstadt zuerst genannt): Schreiner/Krämer – Gotsch/Yoshida 3:0, Mantz/Lemmer – Kaufmann/Hartbrich 0:3, Schreiner – Kaufmann 2:3, Mantz – Gotsch 3:2, Krämer – Hartbrich 3:2, Lemmer – Yoshida 3:1, Schreiner – Gotsch 0:3, Mantz – Kaufmann 0:3, Krämer – Yoshida 1:3, Lemmer – Hartbrich 3:1.