Durch ihren 6:1-Sieg beim ESV Weil am Rhein verteidigten die Tischtennis-Spielerinnen der SV Böblingen eindrucksvoll die Tabellenführung in der Bundesliga und revanchierten sich gleichzeitig für das letztjährige Aus gegen Weil in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft.
Vor 80 Zuschauern begann die Partie gleich mit einem 2:0-Traumstart für die Böblingerinnen in den Doppeln. Kaufmann/Hartbrich und Gotsch/Lin gewannen zeitgleich nach 30 Minuten Spielzeit gegen ihre Weiler Gegnerinnen. Wobei das 3:0 von Gotsch/Lin gegen Dobreva/Sozoniuk auf den ersten Blick klar aussieht, doch alle Sätze waren hart umkämpft. Im ersten Einzel traf Izabela Lupulesku auf Annett Kaufmann. Die Böblingerin zog ihr Angriffsspiel mit einer Härte und einem Tempo durch, dass die Serbin an Position eins bei Weil kaum zum Luftholen kam. 12:10, 11:7, 11:7 für die einmal mehr beeindruckende Annett Kaufmann. Qianhong Gotsch machte es zwei Sätze lang knapp gegen die Kroatin Hana Arapovic, wenngleich der letzte Zähler immer an Böblingens Nummer eins ging. Im dritten Satz dann allerdings ein souveränes 11:3 für die Spitzenspielerin der SVB. 4:0 für die SV Böblingen nach nicht einmal einer Stunde, der ESV Weil wurde kalt erwischt.
Nach der Pause rappelten sich die Gastgeberinnen vom Dreiländereck kurz auf. Ievgenia Sozoniuk, die Ukrainerin, ging gegen Böblingens Leonie Hartbrich locker mit 2:0 in Führung. Im dritten Satz wehrte sich Hartbrich vehement, konnte aber ein 10:12 nicht vermeiden. Lin Chia-Hsuan gewann den episch langen zweiten Satz gegen Vivien Scholz mit 19:17 und war damit wieder im Spiel. Im dritten Satz holte Lin ein 2:8 auf und gewann auch den vierten. 5:1 für Böblingen der Zwischenstand.
Bei Izabela Lupulesku gegen Qianhong Gotsch wechselten sich vier Sätze lang Sieg und Niederlage ab. Im fünften Satz zog „Hongi“ schnell auf 5:1 davon. Bald hieß es 9:2, am Ende 11:3. Mit unbändigem Willen und taktischem Gespür hatte es Böblingens Ikone wieder einmal geschafft und den überraschend hohen 6:1-Erfolg unter Dach und Fach gebracht.
„Es war wie gegen Bingen eine geschlossene Mannschaftsleistung. Das 2:0 nach den Doppeln war super, kam für mich aber schon etwas überraschend. Hongi und Annett waren vorne souverän. Lin hat die unangenehme Aufgabe gegen Scholz gelöst, Leonie war stark im Doppel“, kommentierte SVB-Trainerin Evelyn Simon. Manager Frank Tartsch, der nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Sönke Geil auch als Coach einspringen musste, ergänzte: „Das Ergebnis täuscht etwas, wir haben bei vielen knappen Sätzen auch Glück gehabt. Der Auftritt unserer Mädels war auf jeden Fall erste Sahne. Jetzt schauen wir mal, wie es mit den kommenden beiden Heimspielen weitergeht.“
Die Ergebnisse (Weil zuerst genannt): Lupulesku/Arapovic – Kaufmann/Hartbrich 1:3, Dobreva/Sozoniuk – Gotsch/Lin 0:3, Lupulesku – Kaufmann 0:3, Arapovic – Gotsch 0:3, Sozoniuk – Hartbrich 3:0, Scholz – Lin 1:3, Lupulesku – Gotsch 2:3.