Zur Halbzeit sah es noch nach einer Überraschung aus. Doch am Ende unterlagen die Tischtennis-Frauen der SV Böblingen zum Saisonauftakt der Bundesliga mit 2:6 beim deutschen Meister TTC Berlin Eastside.
In den Doppeln vor nur 40 Zuschauern hatten Hartbrich/Papadopoulos klar das Nachsehen gegen Berlins Ding/Kath. Gotsch/Lin sahen lange gut aus gegen Abraamian/Surjan. Doch im fünften Satz beim 2:11 waren die Böblingerinnen komplett chancenlos.
Im Einzel traf die 19-Jährige Russin Elizabet Abraamian auf Böblingens Taiwanesin Lin Chia-Hsuan. Lin, schon letzte Rückrunde ein Aktivposten bei der SVB, brannte zwei Sätze lang ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab gegen Berlins Nummer eins. Im dritten war die Berlinerin am Zuge. Doch Lin Chia-Hsuan kam zurück und holte sich den vierten Satz mit 12:10. Am Nebentisch kämpfte Qianhong Gotsch gegen ihre ewige Rivalin Ding Yaping, beide bereits jenseits der Fünfzig. „Hongi“ hielt sich nicht groß mit Abwehrspiel auf sondern schaltete gleich in den Angriff. Der Spielverlauf war identisch zu dem Lins. 2:0 für die Böblingerin, dann 2:1 und am Ende 3:1. Zur Halbzeit hielt die SV Böblingen also beim deutschen Meister ein 2:2, das war nicht unbedingt zu erwarten.
Annett Kaufmann, Xu Yanhua und Neuzugang Charlotte Bardsley standen alle nicht zur Verfügung, deshalb durfte bei der SVB Tamara Papadopoulos mit nach Berlin fahren. Die 27-Jährige spielt normalerweise in der 8. Liga. Dafür hielt sie sich in ihrem ersten Bundesligaspiel gegen Sabina Surjan tapfer. „Es war eine coole Erfahrung“, so Tamara nach der Partie. Leonie Hartbrich hatte ihre liebe Not mit dem variablen Spiel der Abwehrerin Ran Li Kath und konnte keinen Satzgewinn verbuchen. Somit eine schnelle 4:2-Führung nach der Pause für den hohen Favoriten Berlin Eastside.
Qianhong Gotsch entschied den ersten Satz gegen Elizabet Abraamian für sich. Dann trumpfte jedoch die Russin auf, zwei Sätze lang knapp, im vierten klar. „Das war nach den fünf Sätzen im Doppel und den vier gegen Ding am Ende eine Kraftfrage“, äußerte Ehemann und Coach Ingo Gotsch Verständnis. Lin Chia-Hsuan spielte gegen Ding Yaping geduldig, lockte die Gegnerin zu Vorhandattacken, die sie meist konterte. Dazwischen überzeugte die Böblingerin mit variablen Angriffen. Im vierten Satz hatte sie einen Matchball, im fünften setzte sich dann die große Erfahrung der Berlinerin durch, 11:8 für Ding Yaping.
Die Ergebnisse (Berlin zuerst genannt): Abraamian/Surjan – Gotsch/Lin 3:2, Ding/Kath – Hartbrich/Papadopoulos 3:0, Abraamian – Lin 1:3, Ding – Gotsch 1:3, Surjan – Papadopoulos 3:0, Kath – Hartbrich 3:0, Abraamian – Gotsch 3:1, Ding – Lin 3:2.