Zweites Spiel, zweiter Sieg, Tabellenführung in der Tischtennis-Bundesliga. Mit 5:3 gewannen die Frauen der SV Böblingen gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. SVB-Trainer Volker Ziegler im Spaß: „Wir können getrost die Saison abbrechen und uns zum deutschen Meister erklären lassen“.
Die erlaubten 70 Zuschauer sind nicht ins Böblinger Tischtenniszentrum gekommen, es waren vielleicht 40. „Dafür habe ich Verständnis“, äußerte Manager Frank Tartsch im Hinblick auf die Corona-Lage. Dafür war ein Fernsehteam des SWR in der Halle. Hauptsächlich wegen Qianhong Gotsch und Annett Kaufmann. Geplanter Sendetermin Donnerstag zwischen 5.30 und 9 Uhr im Rahmen des ARD-Morgenmagazins. Eventuell auch Sport im Dritten am 1. November.
Doch nun zum Spiel. Qianhong Gotsch war gegen Giorgia Piccolin deutlich überlegen. Die Böblingerin brachte fast alles zurück und setzte auch in der Offensive ihre Akzente. Fast genauso überlegen war allerdings am Nebentisch Bingens Chantal Mantz gegen Mitsuki Yoshida. Annett Kaufmann hatte im ersten Satz Probleme mit den schnellen Aufschlägen und dem Rückhandflip der Inderin Mallika Bhandarkar. Im zweiten und dritten Satz ging dann die Böblingerin konsequenter zu Werke und gewann zweimal knapp. Dank ihrer überragenden Vorhand holte Annett Kaufmann auch Satz vier und das Match. Schwester Alexandra zeigte vier Sätze lang gegen Katerina Tomanovska ihre bisher beste Partie im SVB-Dress. Im fünften Satz trumpfte allerdings die Tschechin groß auf. 2:2 der Spielstand zur Pause.
Dann brachte wie am Vorsonntag Böblingens Spitzenpaarkreuz die Vorentscheidung. Qianhong Gotsch brachte gegen Chantal Mantz wieder unglaublich viel Schnitt in ihre Bälle, so dass die Bingerin ein ums andere Mal verschoss. Auch ihre Vorhand-Schmetterbälle vergaß die Böblingerin nicht, heraus kam ein glattes 3:0. Mitsuki Yoshida ging gegen Giorgia Piccolin in den fünften Satz. Gleich 4:0 für die Böblingerin, die irgendwie flinker und entschlossener wirkte als ihre Gegnerin. Mit ihrem 11:7 brachte Yoshida die SV Böblingen mit 4:2 in Führung.
Im Linkshänderinnen-Duell mit Katerina Tomanovska bot Annett Kaufmann eine atemberaubende Vorstellung. Die junge Böblingerin hat enorm viel Tempo und Rotation in ihrem Spiel. 11:4, 11:6, 11:7 gegen die tschechische Meisterin im Doppel. Das war der Siegpunkt für die SVB zum 5:2. Alexandra Kaufmann war gegen Mallika Bhandarkar nahe dran, am Satzende fehlte jedesmal eine Kleinigkeit. Volker Ziegler, der zusammen mit Andrzej Kaim coachte, war mit seinem Schützling trotzdem zufrieden: „Alex wird von Spiel zu Spiel besser“. Zum Ergebnis meinte Ziegler: „Spielerisch waren wir in Weil am Rhein letzten Sonntag zum Teil noch besser, man kann aber nicht jedes Mal 110 Prozent bringen. Sehr gut gefallen hat mir, wie Annett gegen die unkonventionelle Inderin eine Lösung gefunden hat.“
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Gotsch – Piccolin 3:0, Yoshida – Mantz 0:3, Annett Kaufmann – Bhandarkar 3:1, Alexandra Kaufmann – Tomanovska 2:3, Gotsch – Mantz 3:0, Yoshida – Piccolin 3:2, Annett Kaufmann – Tomanovska 3:0, Alexandra Kaufmann – Bhandarkar 1:3.