Ein knapper 3:2-Sieg gegen Drittligist Hannover 96 und das Aus nach einer klaren 0:3-Niederlage gegen Ex-Meister SV DJK Kolbermoor. So lief der Tag für die SV Böblingen bei der Vorrunde um den deutschen Tischtennis-Pokal in der Anton-Saefkow-Halle in Berlin, ihren ersten beiden Pflichtspielen nach über sechs Monaten.
Einige Turbulenzen gab es zum Thema Doppel. In der Frauen-Bundesliga hat der deutsche Tischtennisbund wegen Corona auf die Austragung der Doppel verzichtet. Nun ist aber deutscher Pokal nicht deutsche Bundesliga, deshalb Pokal mit einem Doppel am Schluss. Allerdings: „SV Böblingen und Hannover 96 trennen sich 2:2 unentschieden“ wurde gestern um 14.42 Uhr im Liveticker aus Berlin berichtet und auch bis zum Abend nicht korrigiert, nach vier gespielten Einzeln. Also doch kein Doppel? Dann die Kehrtwende: Annett und Alexandra Kaufmann sowie Shiiba/Heidelberg betraten überraschend die Box. Zum Doppel spielen. Locker mit 3:0 gewannen Böblingens Schwestern und revanchierten sich damit für ihre Einzel-Niederlagen. „Das haben die Mädels ganz toll gemacht“, lobte SVB-Manager Frank Tartsch siegessicher.
Qianhong Gotsch hatte in der Partie gegen Hannover 96 naturgemäß keine Probleme mit Ersatzfrau Madlin Heidelberg. Alexandra Kaufmann lieferte 96-Nummer eins Caroline Hajok eine beherzte Partie. Den dritten Satz gewann die Böblingerin, im vierten wehrte sie drei Matchbälle ab und musste erst zum 11:13 gratulieren. Annett Kaufmann, vor einer Woche noch im Halbfinale beim Düsseldorf Masters-Turnier, kam schwer in die Gänge gegen Maria Shiiba. Erst bei einem 4:7-Rückstand im dritten Satz machte die Böblingerin Dampf, konnte aber das Match nicht mehr umbiegen und verlor mit 11:13 auch den dritten Satz. Qianhong Gotsch machte es nur im ersten Satz etwas spannend gegen Caroline Hajok. 7:7 stand es da zwischenzeitlich. Doch dann setzte sich auch hier die große Klasse der Böblinger Ausnahmespielerin durch.
Die Ergebnisse gegen Hannover (SVB zuerst genannt): Gotsch – Heidelberg 3:0, Alexandra Kaufmann – Hajok 1:3, Annett Kaufmann – Shiiba 0:3, Gotsch – Hajok 3:0, Kaufmann/Kaufmann – Shiiba/Heidelberg 3:0.
Im Match gegen den SV DJK Kolbermoor hatte es Qianhong Gotsch gleich mit Kristin Lang zu tun. Lang machte zuletzt wenig Federlesens mit der Böblingerin. Zu hart und präzise schmetterte die deutsche Ex-Meisterin. So auch im ersten Satz. Im zweiten fing sich „Hongi“, wehrte drei Satzbälle ab, konnte aber ein 10:12 nicht vermeiden. Auch der dritte Satz war hart umkämpft, ging aber mit 11:9 an die Böblingerin. Der vierte begann für Hongi mit 6:0 furios und endete 11:8. Sport auf allerhöchstem Niveau wurde den Zuschauern auch im fünften Satz geboten, keine Spielerin konnte sich absetzen, bis Kristin Lang am Ende das glückliche 12:10 gelang.
Alexandra Kaufmann hatte gegen Kolbermoors Nummer eins Fu Yung aus Portugal wenig entgegen zu setzen. Wie würde die 14-Jährige Annett Kaufmann gegen Abwehrroutinier Svetlana Ganina zurecht kommen? Durchaus achtbar, wenngleich ein Satzgewinn für die Böblingerin außer Reichweite war.
Die Ergebnisse gegen Kolbermoor (SVB zuerst genannt): Gotsch – Lang 2:3, Alexandra Kaufmann – Fu 0:3, Annett Kaufmann – Ganina 0:3.