Zweieinhalb Jahre lang kein Sieg, jetzt schon der vierte und Bundesligaplatz vier mit 8:8 Punkten. Die Tischtennis-Spielerinnen der SV Böblingen machen gerade richtig Laune. Mit 6:4 gewann die SVB ihre Erstligapartie beim TSV Schwabhausen zum Abschluss der Vorrunde.
Traumstart für die SV Böblingen in den Doppeln, auch ohne die verletzte Xu Yanhua. Gotsch/Stähr gewannen zwar erwartungsgemäß gegen Nikitchanka/Tiefenbrunner und schraubten ihre Erfolgsbilanz auf 5:1, doch dass sich Yoshida/Kaufmann gegen Winter/Jeger durchsetzten war schon allererste Sahne. Der erste Satz ging noch an die Schwabhauserinnen, doch dann drehten Mitsuki Yoshida und Annett Kaufmann so richtig auf. Mit 11:9, 11:8 und 11:8 zeigten sie auch die nötige Nervenstärke um durchaus enge Sätze zu gewinnen. Jedenfalls gleich 2:0 für die SVB.
Mitsuki Yoshida begann im Einzel stark gegen Sabine Winter, Schwabhausens Topspielerin. Mit 9:7 lag die Böblingerin im ersten Satz in Front, konnte aber den Sack nicht zumachen. Nur der dritte Satz ging an Yoshida. Dafür hatte Qianhong Gotsch mit Mateja Jeger keine Probleme, abgesehen vom knappen 12:10 im ersten Satz. 3:1 für Böblingen zur Pause.
Dann startete Annett Kaufmann furios gegen die Weißrussin Alina Nikitchanka und ging gleich mit 2:0-Sätzen in Führung. Auch im dritten Satz war die 13-Jährige bis zum 8:6 auf einem guten Weg. Doch dann verlor die Böblingerin etwas ihre Linie und musste die Partie noch hergeben. Rosalia Stähr lieferte sich ein hartes Ringen mit der 18-Jährigen Laura Tiefenbrunner. Zuerst mit Vorteilen für Rosalia Stähr, doch wie am Nebentisch kippte die Partie in Richtung Schwabhausen. Zwei bittere 2:3-Niederlagen am zweiten Paarkreuz für die SV Böblingen, Spielstand nun 3:3.
Sabine Winter, 2016 Europameisterin im Doppel, sah im ersten Satz überhaupt kein Land gegen Böblingens Qianhong Gotsch. Auch der zweite Satz war mit 11:4 eine klare Sache für den SVB-Star. Ähnlich der dritte Satz. „Hongi“ spielte fehlerlos, brachte enorm viel Schnitt in ihre Bälle und überzeugte auch in der Offensive. Qianhong Gotsch ist damit mit 13:3 Zweitbeste der Vorrunde hinter der ungeschlagenen Shan Xiaona aus Berlin mit ihrer 10:0-Bilanz. Mitsuki Yoshida schaffte es in den fünften Satz gegen die Kroatin Mateja Jeger. Böblingens Japanerin holte auf 9:9 auf, hatte sogar zwei Matchbälle, unterlag aber unglücklich mit 11:13. Wieder so eine 2:3-Niederlage, Zwischenstand 4:4.
Rosalia Stähr zeigte sich gegen Abwehrspielerin Alina Nikitchanka unbeeindruckt. Diesmal ließ sie sich gar nicht erst auf fünf Sätze ein. Zwar verschenkte die Böblingerin im dritten Satz beim 10:7 gleich drei Matchbälle, verwandelte aber den vierten gekonnt zum 13:11. Aufatmen auf der Böblinger Bank, ein Unentschieden war der SVB sicher. Annett Kaufmann konnte daraus gegen Laura Tiefenbrunner einen Sieg machen. Wieder begann Böblingens Nachwuchshoffnung großartig und holte die Sätze eins und zwei. Wieder verlor sie den dritten Satz. Aber dann: 11:7 für Annett Kaufmann im vierten Satz, Böblingens Küken wurde zur Matchwinnerin. 6:4 für die SVB, nach Sätzen sogar 25:15.
SVB-Trainer Volker Ziegler zum dramatischen Spielverlauf: „Die Partie wogte hin und her, nach den knappen Fünfsatz-Niederlagen am hinteren Paarkreuz sah es so aus, als ob Schwabhausen mit seinem Kampfgeist die Oberhand bekommen würde. Dann sah ich Hongi gegen Sabine Winter so stark wie noch nie. Im Duell der Abwehrspielerinnen schafte Rosi es, über die Verlängerung im ersten Satz das Spiel in den Griff zu bekommen. Dieser Sieg war vielleicht der wichtigste des Tages. Dann ging Annett in die Box und gewann gegen eine U18-Nationalspielerin auf sehr beeindruckende Weise.“ Dann das Vorrundenfazit Zieglers: „Wir dürfen jetzt auf Tabellenplatz vier überwintern, sind aber noch nicht alle Abstiegssorgen los. Wir haben heute aber einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt gemacht.“
Die Ergebnisse (Schwabhausen zuerst genannt): Nikitchanka/Tiefenbrunner – Gotsch/Stähr 1:3, Winter/Jeger – Yoshida/Kaufmann 1:3, Winter – Yoshida 3:1, Jeger – Gotsch 0:3, Nikitchanka – Kaufmann 3:2, Tiefenbrunner – Stähr 3:2, Winter – Gotsch 0:3, Jeger – Yoshida 3:2, Nikitchanka – Stähr 0:3, Tiefenbrunner – Kaufmann 1:3.