Endlich wieder ein Bundesligasieg für die SV Böblingen. Der erste seit dem 16. April 2017, einem 6:1 über TuSEM Essen. Mit 6:3 bezwangen die Tischtennisspielerinnen der SVB am Sonntag den hessischen TSV Langstadt.
Die SV Böblingen trat in Bestbesetzung an. Mitsuki Yoshida hatte ihre Zerrung auskuriert, Xu Yanhua ihre Meniskusverletzung. Denkbar schlecht allerdings der Start in den Doppeln. Yoshida/Xu lagen 0:2 nach Sätzen hinten und verloren auch. Gotsch/Stähr waren 0:1 und 6:10 im Hintertreffen. Sie bogen aber den zweiten Satz noch um und dann ihr Match. 1:1 also der Stand nach den Doppeln. Im ersten Einzel war Qianhong Gotsch gegen Dina Meshref voll im Angriffsmodus. Das 11:3, 11:4, 11:2 sprach eine deutliche Sprache. Petrissa Solja beeindruckte gegen Böblingens Mitsuki Yoshida mit einer gefährlichen Rückhand. Im dritten Satz kam die Böblingerin besser zurecht und holte ein 17:15. Im vierten und letzten Satz dominierte dann wieder die Langstadterin. Somit 2:2 zur Pause.
Dann kam das beste zweite Paarkreuz an die Reihe, das der SVB seit langem zur Verfügung stand. Xu Yanhua war gegen Alena Lemmer schnell wie eh und je auf den Beinen und platzierte die Bälle clever. Eine ganz starke Vorstellung der flinken Böblingerin bei ihrem Comeback nach langer Verletzungspause. Rosalia Stähr spielte gegen Monika Pietkiewicz einen überlegten fünften Satz. Die Kreisstädterin stand sicher in der Abwehr und streute immer wieder einen erfolgreichen Angriffsball ein. 4:2 für Böblingen, das hörte sich gut an. Dann das Spitzeneinzel, Qianhong Gotsch gegen Petrissa Solja, die Europaranglistensiegerin 2019. „Hongi“ spielte eine ungeheuer präzise Abwehr, Solja kam nicht nachhaltig mit ihren Angriffen durch. Vorentscheidend war wohl das 11:8 für die Böblingerin im dritten Satz. Hongi war top motiviert gegen die Nationalspielerin und quittierte jeden gewonnen Zähler mit einem Aufschrei. Im entscheidenden vierten Satz dann ein überragendes 11:2 für die SVB-Spielerin.
Schon 5:2 für Böblingen, der ersehnte Sieg rückte näher. Mitsuki Yoshida machte es allerdings gegen Afrikameisterin Dina Meshref aus Ägypten noch einmal spannend. Die Partie ging über fünf Sätze. Meshref kam immer besser ins Spiel und gewann schließlich. Xu Yanhua schwächelte gegen Monika Pietkiewicz nur im dritten Satz. Ansonsten hatte sie immer das bessere Satzende für sich und beendete das Match mit einem verschlagenen Ball ihrer Gegnerin. 6:3 für Böblingen, Erleichterung allenthalben. „Mädels, das war Spitze!“ war die erste Reaktion von Manager und Moderator Frank Tartsch über das Hallenmikrofon. Die Einschätzung von SVB-Trainer Volker Ziegler: „Die Frauen haben 30 Monate lang gekämpft, jedes Spiel aufs Neue. Heute haben sie sich endlich einmal belohnt. Es waren zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg.“
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Yoshida/Xu – Solja/Meshref 0:3, Gotsch/Stähr – Lemmer/Pietkiewicz 3:1, Gotsch – Meshref 3:0, Yoshida – Solja 1:3, Xu – Lemmer 3:0, Stähr – Pietkiewicz 3:2, Gotsch – Solja 3:1, Yoshida – Meshref 2:3, Xu – Pietkiewicz 3:1.