Frank Tartsch hat geblufft. Im Vorfeld der Qualifikation für den deutschen Tischtennispokal kündigte der Manager der SV Böblingen an, auf seine Top-Spielerin Qianhong Gotsch zu verzichten. Wohl um die Gegner in falscher Sicherheit zu wiegen.
Doch Qianhong Gotsch machte die Reise mit und stand am Sonntag in der Halle am Anton-Saefkow-Platz in Berlin am Tisch. Gegen Hannover 96 ging Frank Tartschs Finte auf, gegen den übermächtigen TTC Berlin Eastside weniger. Mit 3:1 gewann die SVB ihre erste Partie gegen Drittligist Hannover 96. Qianhong Gotsch setzte sich problemlos gegen Hannovers Maria Panarina durch. Annett Kaufmann holte sich den zweiten Satz gegen Shiho Ono mit 14:12. Den ersten und dritten verlor Böblingens 13-Jährige klar. Im vierten holte sie mutig auf um dann allerdings mit 9:11 zu verlieren. Mitsuki Yoshida setzte sich in drei knappen Sätzen gegen Maria Shiiba durch. Beim Erfolg von Qianhong Gotsch gegen Shiho Ono war nur der dritte Satz umkämpft.
Die Ergebnisse gegen Hannover (SVB zuerst genannt): Gotsch – Panarina 3:0, Annett Kaufmann – Ono 1:3, Yoshida – Shiiba 3:0, Gotsch – Ono 3:0.
Dann die zweite Partie des Tages für die Böblingerinnen in der Gruppe B gegen den deutschen Meister TTC Berlin Eastside. Nur der Sieger qualifiziert sich für das Pokal-Final-Four im Januar in Pforzheim. Qianhong Gotsch gegen Shan Xiaona hieß die erste Partie. Shan ist die Angstgegnerin der Böblinger Nummer eins, weil sie den Schläger in Penholder-Manier hält und auch noch mit Noppen außen angreift. Außerdem wirft sie den Ball vor dem Aufschlag extrem hoch in die Luft. Die beiden ersten Sätze gingen klar an die Berlinerin, im dritten war Gotsch beim 8:11 etwas näher dran. Dann Mitsuki Yoshida gegen Nina Mittelham, die deutsche Ranglisten-Vierte. Die Böblinger Rückkehrerin legte los wie die Feuerwehr und führte gleich 8:1. Dann fing sich Mittelham und Yoshida brachte den ersten Satz gerade noch mit 11:9 heim. Auch der zweite Satz ging an Böblingen, doch Nina Mittelham sicherte sich die Folgesätze mit jeweils 11:9. Die spannendste Partie des Tages ging also in den Entscheidungssatz. Dort lag Mitsuki Yoshida schnell mit 3:10 hinten. Doch die Japanerin kämpfte sich nochmals auf 7:10 heran, um dann allerdings 7:11 zu verlieren. Trotzdem eine feine Leistung Yoshidas. Spielstand somit 2:0 für Berlin, auf Küken Annett Kaufmann wartete gegen die schwedische Meisterin Matilda Ekholm eine unlösbare Aufgabe. Doch die Böblingerin bot Paroli und hielt den ersten Satz bis zum 8:8 offen. Dann kam die Schwedin mächtig ins Rollen. 3:0 für Berlin Eastside nach nur 70 Minuten und damit das Pokalaus für die SV Böblingen.
Die Ergebnisse gegen Berlin (SVB zuerst genannt): Gotsch – Shan 0:3, Yoshida – Mittelham 2:3, Annett Kaufmann – Ekholm 0:3