Der TSV Schwabhausen kam ohne die am Knöchel verletzte Spitzenkraft Sabine Winter zum Bundesliga-Spiel nach Böblingen. Wer deshalb auf einen Spaziergang für die Kreisstädterinnen gehofft hatte wurde bald eines Besseren belehrt. 5:5 trennten sich am Ende die Tischtennis-Spielerinnen der SVB und Schwabhausens.
Beide Doppel gingen gleich über die volle Distanz von fünf Sätzen. Kaufmann/Hartbrich gewannen 11:3. Gotsch/Lin verloren 9:11, wobei sie bereits im vierten Satz vier Matchbälle ausließen. Dann traf Qianhong Gotsch im Duell zweier etatmäßigen Abwehrerinnen auf Alina Nikitchanka. Allerdings griffen beide auch munter an. Im zweiten Satz lag die Böblingerin bereits 1:8 hinten. „Was mach ich da?“, fragte sie sich verzweifelt und für alle hörbar. Dann brachte „Hongi“ auf einmal wieder Ruhe in ihr Spiel und gewann noch 13:11. Der dritte Satz war dann eine reine Formsache. Annett Kaufmann hatte einen guten dritten Satz gegen Lui Yangzi, ansonsten ließ sie oft die Balance vermissen gegen Schwabhausens starke Nummer eins. 2:2 zur Pause.
Dann kam ein Böblinger Einbruch am zweiten Paarkreuz. Lin Chia-Hsuan für die SVB konnte gegen Orsolya Feher diesmal nur im zweiten Satz glänzen. Leonie Hartbrich lebt von ihrem Rückhand-Angriff. Wenn die Rückhand kommt, ist alles gut. Leider aus Böblinger Sicht war das gegen Mercedesz Nagyvaradi zu selten der Fall. 2:4 der Spielstand.
Dann war das Spitzenpaarkreuz wieder an die Reihe und die SV Böblingen war plötzlich wieder im Spiel. Qianhong Gotsch fischte reaktionsschnell gegen Liu Yangzi schier unglaubliche Bälle aus allen Ecken der Box. Ein Rückhand-Schmetterball von ihr zum 12:10 beendete die Partie. Annett Kaufmann brannte anschließend ein wahres Feuerwerk ab. Böblingens 16-Jährige dominierte eindeutig gegen Alina Nikitchanka. Sehr zur Freude der Mehrheit der 130 Zuschauer und des SWR-Fernsehteams, das einen dreiminütigen Beitrag drehte für die Sendung SWR Sport. 4:4 der neue Spielstand, jetzt kam es auf Lin Chia-Hsuan und Leonie Hartbrich an.
Böblingens Taiwanesin hatte am Sonntag aber nicht die von ihr gewohnte Leichtigkeit in ihrem Spiel und verlor mit 6:11 den fünften Satz. Besser machte es Leonie Hartbrich. Diesmal funktionierte ihre Rückhand stabil und auch auf die Vorhand war Verlass. Leonie Hartbrich machte gegen Orsolya Feher mächtig Alarm und gewann mit 3:0.
5:5 der Endstand, SVB-Coach Ingo Gotsch war nur halb zufrieden: „Schwabhausen hat das Unentschieden verdient, sie haben immer daran geglaubt. Für uns ist das eher ein verlorener Punkt. Das eine Doppel haben wir uns nach einigen Matchbällen noch klauen lassen. Andererseits, wenn es blöde läuft, verlieren wir sogar noch die Partie.“
Die Ergebnisse (SVB zuerst genannt): Kaufmann/Hartbrich – Nikitchanka/Feher 3:2, Gotsch/Lin – Liu/Nagyvaradi 2:3, Gotsch – Nikitchanka 3:0, Kaufmann – Liu 1:3, Lin – Feher 1:3, Hartbrich – Nagyvaradi 1:3, Gotsch – Liu 3:0, Kaufmann – Nikitchanka 3:0, Lin – Nagyvaradi 2:3, Hartbrich – Feher 3:0.